
5 beliebte Bewegungsspiele für das Kinderturnen
September 17, 2025Psychomotorik ist weit mehr als Turnen oder Sport. Sie verbindet Bewegung, Wahrnehmung und Erleben – und bildet damit eine der wichtigsten Grundlagen für die gesunde Entwicklung von Kindern. Durch Bewegung begreifen Kinder die Welt, lernen ihren Körper kennen, entwickeln Selbstvertrauen und soziale Kompetenz.
1. Was bedeutet Psychomotorik?
Der Begriff Psychomotorik setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Psyche steht für das Innere – also Gefühle, Wahrnehmung, Denken und Motivation.
- Motorik beschreibt die äußeren Bewegungen des Körpers.
Psychomotorik versteht Bewegung als Ausdruck innerer Erlebnisse. Wenn Kinder rennen, klettern, balancieren oder springen, verarbeiten sie Eindrücke, bauen Emotionen ab, erleben Selbstwirksamkeit – und entwickeln ganz nebenbei wichtige körperliche Fähigkeiten.
2. Warum Bewegung für Kinder so wichtig ist
Kinder lernen durch Bewegung. Jede neue körperliche Erfahrung stärkt die Verbindungen im Gehirn. Bewegung ist also nicht nur „Auspowern“, sondern eine Form des Lernens.
Durch Bewegung fördern Kinder:
- Körperwahrnehmung und Gleichgewicht
- Kraft, Ausdauer und Koordination
- Konzentrationsfähigkeit
- Selbstvertrauen und Selbstständigkeit
- soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme und Teamgeist
Gerade im Vorschulalter entwickelt sich das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist besonders schnell. Kinder, die sich viel und vielseitig bewegen dürfen, profitieren langfristig – in der Schule, beim Sport und im Alltag.
3. Wie Psychomotorik Kinder stärkt
In der Psychomotorik geht es nicht um Leistung oder Bewertung, sondern um Selbstwirksamkeit und Freude an Bewegung. Kinder dürfen ausprobieren, scheitern, neu versuchen – und dabei erfahren, dass sie etwas aus eigener Kraft schaffen können.
Das stärkt:
- die Muskulatur,
- das Selbstbewusstsein,
- und die Fähigkeit, mit Emotionen umzugehen.
Kinder, die Bewegung als etwas Positives erleben, entwickeln oft ein starkes Selbstbild und bleiben auch später gerne körperlich aktiv.

4. Bewegung, Wahrnehmung, Vertrauen
Typische psychomotorische Aktivitäten sind vielfältig und fördern unterschiedliche Entwicklungsbereiche. Beispiele:
- Balancieren über eine Linie, Bank oder ein Seil (Gleichgewicht, Körperkontrolle)
- Werfen und Fangen (Koordination, Reaktionsfähigkeit)
- Klettern und Springen (Kraft, Mut, Risikoeinschätzung)
- Rollen, Schaukeln, Kriechen (Raumwahrnehmung, Orientierung)
- Bewegungsspiele in Gruppen (soziales Lernen, Kommunikation)
Solche Bewegungsanreize sprechen Kinder ganzheitlich an – körperlich, emotional und sozial.

5. Wie Eltern die Psychomotorik fördern können
Psychomotorische Förderung beginnt nicht erst im Sportkurs, sondern im Alltag. Eltern können viel tun, um die natürliche Bewegungsfreude ihrer Kinder zu unterstützen – ganz ohne großen Aufwand.
a) Freiraum für Bewegung schaffen
Kinder brauchen Platz, um sich auszuprobieren. Das kann der Spielplatz, der Garten oder einfach das Wohnzimmer sein. Ein paar Polster, Kissen oder Decken können schon eine kleine Bewegungslandschaft werden.
b) Alltagsbewegung fördern
Treppen steigen statt Aufzug fahren, balancieren auf Bordsteinkanten, hüpfen über Pfützen – kleine Bewegungsgelegenheiten fördern die Koordination ganz nebenbei.
c) Kreative Bewegungsspiele
Bewegung lässt sich leicht mit Fantasie verbinden:
- „Der Boden ist Lava“ (Kreativität & Gleichgewicht)
- „Tiere nachahmen“ (Körperwahrnehmung)
- „Schatzsuche mit Hindernissen“ (Raumorientierung & Teamarbeit)
d) Mut und Selbstvertrauen stärken
Lass dein Kind Dinge selbst ausprobieren. Ein kleiner Sprung, ein Balancier-Versuch oder ein selbstgebauter Parcours sind Gelegenheiten, Erfolge zu erleben – und daraus Selbstvertrauen zu schöpfen.
e) Weniger Bildschirm, mehr Bewegung
Kinder brauchen tägliche Bewegungserfahrungen. Schon 60 Minuten aktive Zeit pro Tag wirken sich positiv auf Körper, Konzentration und Stimmung aus.
6. Psychomotorik als Teil gesunder Entwicklung
Bewegung fördert nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch emotionale Stabilität, Konzentrationsfähigkeit und Lernfreude. Kinder, die regelmäßig vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln, können ihre Impulse besser steuern, sind ausgeglichener und entwickeln ein stabiles Körpergefühl.
Psychomotorische Förderung – ob in der Kita, Schule oder im freien Spiel – ist daher eine wertvolle Grundlage für ein gesundes Aufwachsen.
Fazit
Psychomotorik verbindet Bewegung, Wahrnehmung und Emotion – und unterstützt Kinder in allen Entwicklungsbereichen. Wer Kindern Raum für Bewegung, Fantasie und Selbstwirksamkeit gibt, fördert weit mehr als körperliche Fitness: Er stärkt ihre Persönlichkeit, ihr Selbstvertrauen und ihre Lebensfreude.